Trainiere nicht für die Optik, sondern für die Funktion!
Egal wohin man schaut: In Hollywood, im englischen Königshaus, oder auch in der deutschen Politik findet man Frauen, die kurz nach der Geburt aussehen, als hätten sie nie ein Kind im Bauch gehabt. Man erinnere nur an Top-Models, die einen flachen Bauch schon kurz nach der Pressphase wieder der Presse präsentierten. Bei den weniger berühmten Frauen wird der Bauch nach dem Babyglück auf Fotos eher versteckt, da mit ihm gehadert und gezaudert wird. Daher kenne ich nicht wenige, die genau diese viel verfluchte Problemzone am schnellsten wieder sportlich angehen wollen. Rückenschmerzen könne man doch so auch kurieren oder ihnen gar vorbeugen, heißt es als Argument für Bauchübungen.
Mach mal langsam!
Training ist immer eine gute Idee. Doch bevor man als frisch gewordene Mutter den Bauch kräftigt, sollte die Rückenmuskulatur im Fokus unseres Workouts liegen. Denn mit den Schwangerschaftshormonen (insbesondere Relaxin) geht eine Veränderung unseres Gewebes einher. Das heißt im speziellen Fall, dass die Bänder des Beckengürtels lockerer werden, die Gebärmutter unseren Bauchmuskeln den Platz streitig machen, und dadurch der Rücken die Gesamtlast tragen muss. (Vgl. Sudcliffe: Die Rückenbibel S.31f.). Vor allem die tiefen Rückenmuskeln sollten daher zügig nach der Geburt eine Stärkung bekommen, da sie zur Unterstützung der einzelnen Wirbelkörper dienen, und die Stabilität der Wirbelsäule (von Hals zum Becken hin) gewährleisten. Dafür braucht ihr übrigens keinen Personal-Trainer und keine Nanny, damit ihr jeden Tag drei Stunden Sport schafft. Es reicht, wenn man sich zwei- bis dreimal die Woche für zehn Minuten seiner Rückseite intensiv widmet.
Der Rücken hat Vorfahrt
Ein schöner (gekräftigter) Rücken kann also nicht nur entzücken, sondern ist vor allem notwendig, um den Alltag mit Baby zu bewältigen und zahlreichen Fehlhaltungen vorzubeugen. Und nur so am Rande: Es gibt viele Rücken-Übungen, die gleichzeitig auch beim Bauch ihre Wirkung entfalten.